Wärmepumpen gelten heute als eine der effizientesten und umweltfreundlichsten Heiztechnologien. Doch für einen optimalen Betrieb müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Welche Faktoren sind entscheidend, und worauf sollte man achten, um das Beste aus der Wärmepumpe herauszuholen?

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Im Kern nutzt eine Wärmepumpe Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder dem Erdreich und wandelt diese in Heizenergie um. Sie arbeitet besonders gut in Häusern mit gutem Wärmeschutz und Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen. Aber auch konventionelle Heizkörper können funktionieren, wenn sie entsprechend dimensioniert sind.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ): Ein Indikator für Effizienz
Eine entscheidende Kennzahl bei Wärmepumpen ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt an, wie viele Einheiten Wärme eine Wärmepumpe pro eingesetzte Einheit Strom im Jahresdurchschnitt liefert. Eine JAZ von mindestens 3 gilt als effizient, was besonders relevant ist, da ein Großteil des Stroms noch aus fossilen Energien stammt. Eine höhere JAZ bedeutet, dass die Wärmepumpe effizienter arbeitet – gut für den Geldbeutel und die Umwelt.
Voraussetzungen für den effizienten Betrieb
Damit eine Wärmepumpe wirtschaftlich arbeitet, sollten einige Bedingungen erfüllt sein:
- Guter Wärmeschutz des Gebäudes: Eine gute Dämmung und moderne Fenster sind essenziell, damit möglichst wenig Wärme verloren geht.
- Große Heizflächen: Fußboden- oder Wandheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen und sind besonders geeignet. Auch große Heizkörper können funktionieren, vor allem in gut sanierten Gebäuden.
- Nachrüstung: Ist der Wärmeschutz nicht ausreichend, kann durch Dämmmaßnahmen, den Austausch von Fenstern oder größere Heizkörper die Effizienz verbessert werden.
Wärmemengenzähler: Die Effizienz im Blick behalten
Um die Leistung der Wärmepumpe zu überwachen, ist ein Wärmemengenzähler nützlich. Er misst, wie viel Wärme das System über das Jahr hinweg liefert. Teilt man diesen Wert durch den Stromverbrauch im gleichen Zeitraum, erhält man die JAZ – die Kennzahl für die Effizienz. Ein einfaches Rechenbeispiel: Wenn Ihre Wärmepumpe im Jahr 20.000 kWh Wärme liefert und dabei 5.000 kWh Strom verbraucht, ergibt sich eine JAZ von 4 – ein sehr guter Wert.

Pufferspeicher: Ja oder Nein?
Ein Pufferspeicher kann sinnvoll sein, wenn die Wärmepumpe zeitweise vom Netz genommen wird. In diesen Phasen puffert er die Wärme und überbrückt die Pausenzeiten. Vor allem bei Hybridheizungen ist er unverzichtbar. Der Pufferspeicher dient unter anderem auch für die Abtauung der Wärmepumpe im Winter, hier wird der Wärmetauscher der Außeneinheit aufgetaut und dazu ist Wärme aus der Heizung notwendig. Ein Pufferspeicher verhindert unter anderem auch das häufige Takten der Wärmepumpe, wenn eine geringer Heizleistung, wie z.B. in der Übergangszeit, gefordert ist. Ein geringes Takten spart Energie und schont die Wärmepumpe.
Das richtige Kältemittel: Klimafreundlichkeit beachten
Ein oft übersehenes Thema bei Wärmepumpen ist das Kältemittel. Es gibt verschiedene Kältemittel, die sich im sogenannten Global Warming Potential (GWP) unterscheiden – also darin, wie stark sie zur Erderwärmung beitragen. Herkömmliche Kältemittel wie R410a oder R404a haben hohe GWP-Werte von über 2000. Besser ist das Kältemittel R32 mit einem deutlich geringeren GWP von 675, das weitaus klimafreundlicher ist. Bei der Wahl der Wärmepumpe sollte man also auf umweltfreundlichere Alternativen achten, um die Klimabelastung zu minimieren.
Welche Heizflächen sind optimal für eine Wärmepumpe?
Am effizientesten arbeiten Wärmepumpen in Verbindung mit Flächenheizungen, wie zum Beispiel Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen. Da diese Heizungen große Flächen abdecken, können sie die Wärme gleichmäßig und bei niedrigeren Temperaturen abgeben. Wärmepumpen kommen mit diesen niedrigen Vorlauftemperaturen gut zurecht, was die Effizienz steigert. Doch auch klassische Heizkörper sind kein Hindernis. Sie müssen allerdings ausreichend groß sein, um mit der niedrigeren Vorlauftemperatur effektiv zu heizen. In älteren Gebäuden kann es sinnvoll sein, kleinere Heizkörper durch größere oder spezielle Niedertemperatur-Heizkörper zu ersetzen.
Fazit: Gute Planung ist der Schlüssel Eine Wärmepumpe ist eine ausgezeichnete Lösung für umweltfreundliches Heizen – vorausgesetzt, die richtigen Bedingungen sind erfüllt. Ein gut gedämmtes Haus, passende Heizflächen und eine sorgfältige Planung der Anlage sind entscheidend für eine hohe Effizienz und eine lange Lebensdauer. Wer zusätzlich auf moderne Invertertechnik und klimafreundliche Kältemittel achtet, kann seine Heizkosten senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.